divia Gmbh 31. August 2011

Werkzeug-Check: Facebook vs. Google+

Eignen sich Facebook und Google+ für die interne Kommunikation?

Vergleiche zwischen Facebook und Googleplus gibt es ja schon viele. Meistens werden alle Features verglichen, was meiner Meinung nach schwer möglich und unzulänglich ist. So ähnlich wie das mit den Äpfeln und Birnen. Ich werde an die Sache mal anders herangehen und mir mal anschauen: wie gut eignen sich die beiden Netzwerke für die interne Kommunikation? Also wo und wie können wir als divia sie in unseren Arbeitsalltag integrieren?

Unser Stichwort ist also die “interne Kommunikation” und wie sie im Jahr 2011 funktioniert. Facebook bietet dafür seit jeher den Chat und seit kurzem auch einen Videochat in Kooperation mit Skype an. Was allerdings direkt auffällt ist, dass der Videochat von Facebook auf Eins-zu-Eins-Unterhaltungen beschränkt wurde. Im Text-Chat ist es auch Gruppen möglich miteinander zu kommunizieren, alle Gruppenmitglieder können gleichzeitig in einem Fenster chatten. Die Gespräche werden im einheitlichen Nachrichtensystem von Facebook gespeichert und sind so dokumentiert. Arbeitet man zu zweit an einem Projekt oder für kurze bilaterale Absprachen reicht das völlig aus. Für mehr aber leider (noch) nicht. Problematisch ist auch die Tatsache, dass der Videochat offensichtlich noch nicht für alle Nutzer freigeschaltet ist.

Bei Googleplus ist das Ganze etwas anders aufgeteilt. Google-Talk, der Instant-Messenger, der bisher bereits im GMail-Postfach verfügbar war, wurde nun auch in Googleplus integriert. So kann man direkt aus Google+ heraus mit seinen schon in Google-Talk vorhandenen Kontakten chatten. Die Konversationen werden wie gewohnt im Posteingangsordner “Chat” archiviert. Neue Kontakte muss man wie bisher auch in Google-Talk hinzufügen, um mit ihnen kommunizieren zu können.

Was Googleplus aber für Unternehmen wirklich interessant macht sind die „Hangouts“: Gruppen-Video-Konferenzen mit bis zu 10 Teilnehmern. Hangouts sind nicht auf die Google-Talk Kontakte beschränkt, sondern für alle zugänglich die man dazu einlädt. Man kann den Hangout auf einzelne Personen und Kreise beschränken, oder ihn öffentlich zugänglich machen. Um gemeinsam “abzuhängen” muss man also nicht in den Kreisen des anderen sein oder umgekehrt. Ein öffentlicher Hangout ist wirklich "öffentlich" und jeder kann beitreten (bis die Nutzergrenze erreicht ist). Blitzschnell und einfach lassen sich so Meetings abhalten, auch wenn die Teilnehmer weltweit verstreut sind.

Ein Feature, dass mir besonders gefällt, ist die automatische Vergrößerung der redenden Person, während man die anderen noch in Miniaturansicht am unteren Bildschirmrand sehen kann. Will man keine Video- oder Ton-Unterhaltung führen, lassen sich Kamera und Mikrofon mit einem Klick abschalten und bei Bedarf wieder an. Bekommt ein Hangout-Teilnehmer beispielsweise einen Anruf, so kann er sich einfach ausklinken, um die anderen nicht zu stören, und nach dem Telefonat direkt wieder im Hangout dabei sein. Ein Hangout kann somit auch zum einfachen Gruppen-Text-Chat genutzt werden. Allerdings werden die Hangouts nicht gespeichert oder archiviert.

Hangouts können durch diese Funktionen und die einfache Handhabung tatsächlich die interne Kommunikation erleichtern und vielleicht sogar revolutionieren.

Bei Facebook wäre bisher kaum jemand auf die Idee gekommen, es intern im Unternehmen zu nutzen, um sich auszutauschen. Gerade für kurze Nachrichten oder Hinweise kann es aber praktischer sein als die klassische E-Mail. Wir bei divia jedenfalls nutzen sowohl GoogleTalk als auch den Facebook-Chat, um schnell Nachrichten auszutauschen und uns zu unterhalten.

Werden die klassischen Telefonkonferenzen also bald durch Hangouts ersetzt? Das Zeug dazu hat Googleplus jedenfalls. Und wir bei divia werden es auch verstärkt ausprobieren und einsetzen. Die Hangouts erlauben uns, Teammeatings abzuhalten - auch wenn wir alle an verschiedenen Standorten sind.

Oder hindert die Tatsache, dass man mit einem privaten Profil im Sozialen Netzwerk unterwegs ist, die geschäftliche Kommunikation in diesem? Haben die Mitarbeiter Bedenken vor dem Verschwinden der Grenze zwischen Beruf und Privatleben?


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