Selbst gute Inhalte zu produzieren, gute Kampagnen zu fahren, die Zielgruppen dafür definieren und finden… all das ist wichtig. Aber eines der wichtigsten Merkmale des modernen Internet ist das Teilen. Und Inhalte, die vermeintliche Experten teilen, haben neben der hohen Reichweite auch eine hohe Bedeutung. Also muss ich diese Experten dazu bringen, meine Inhalte zu teilen. Was aber fast noch schwerer wiegt: diese Experten oder „Influencer“ aufzustöbern.
Warum wollen wir diese Influencer finden?
Sie haben mehrere tausend Follower auf Twitter, sind in zigtausend Kreisen auf Google+, haben Blogs mit unzählbar vielen Visits und Abonnenten… kurz: Sie haben Autorität im Netz. Was sie sagen, hat Gewicht und Wert und wird sich höchstwahrscheinlich viral im Netz verbreiten. Genau diese Autorität wollen wir uns „leihen“, für unser Produkt, für unseren Content, für unser Unternehmen.
Woher nehmen und nicht stehlen?
Influencer sind begehrt und je nach Produkt, Branche oder Zielgruppe gar nicht so einfach auszumachen. Aber es ist nicht unmöglich sie zu finden. Ein Patentrezept gibt es dafür nicht, aber ein paar grundlegend unterschiedliche Ansätze. Man kann Geld investieren oder Zeit. Oder beides…
Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken!
„das Netzwerk“ Screenshot von blognetz.com |
Das Netzwerken ist also der eleganteste Weg zum Influencer, „in echt“ noch mehr als nur online, wo es aber auch möglich ist über Gruppen, Diskussionen und Foren die Influencer zumindest zu identifizieren und sich mit ihnen zu verbinden - oder wie es Mike Schnoor sagt: „spreche mit Menschen“.
Die Gefahr ist die eigene Filterblase. Wer immer auf die gleichen Events geht, immer dieselben Kontakte pflegt, also immer im gleichen Bratensaft schwimmt, der sollte sich nicht wundern, wenn die Zahl der möglichen Influencer-Kontakte stagniert. Man muss also immer wieder über den Tellerrand schauen und sich in neuen Ecken umschauen - in der Hoffnung dort nicht dieselben Leute zu treffen.
Mein Netzwerk visualisiert mit blognetz.com |
So erarbeitet man sich nach und nach hochwertige Kontakte (sagt auch Oliver Gassner), was aber leider auch sehr aufwendig und auch recht begrenzt ist, da man auf den lokalen Veranstaltungen oft die gleichen Gesichter sieht. Online, über Gruppen und Communities lässt sich dies einfacher tun, bedarf aber eben zusätzlicher Arbeit eine Vertrauensbasis aufzubauen.
Bezahlen für Autorität
Neben den Strategien, bei denen man selbst aktiv auf die Suche geht, gibt es noch die Möglichkeit, auf bestehende Kontakte zurückzugreifen. Gerade am Anfang, wenn man quasi ohne Netzwerk oder Kontakte dasteht, kann auch eine bezahlte Lösung sinnvoll sein. Inzwischen gibt es mehrere Portale bei denen sich z.B. Blogger anmelden können und dann Produktproben o.ä. erhalten, um darüber zu schreiben. Über Dienste wie hallimash kann man seine Kampagnen ausschreiben und Bloggern entsprechende Vergütungen dafür anbieten. Hier wird auch darauf geachtet, dass Inhalt und Blogger zusammenpassen. Der direkte Weg ist es, eigene Blogger-Aktionen zu initiieren, bei denen man Produktproben oder Ähnliches herausgibt. Gerade hier sollte man aber sehr vorsichtig sein, da nicht sicher ist, ob wirklich die Influencer erreicht werden, oder nur Menschen die an kostenlosen Waren interessiert sind. Qualitätskontrolle tut also Not.
Was man bei all dem nicht vergessen sollte: Influencer sind nicht nur meine „Linkverteilungs-Automaten“. Es ist ein Geben und Nehmen: Influencer beeinflussen mich, versorgen mich mit Informationen und ich teile ihre Inhalte. Es ist im Idealfall ein Win-Win. Kaum einer mit extrem hoher Autorität wartet darauf, meine (fremden) Inhalte endlich mal verteilen zu dürfen.
Dieser Blogpost ist Teil der Blogparade von monitoringwatcher.de zum Thema „Wie finde ich den Influencer“