Philipp von Schmeling 2. Juni 2017

Influencer im B2B Marketing: Braucht keiner. Oder doch?

Ob Ihr Unternehmen im B2B Marketing Influencer einsetzen kann oder sollte? Diese Fragen lassen sich nicht einfach beantworten. Ein Versuch der Annäherung. Influencer Marketing ist ein Hot Topic im digitalen Marketing. Die fast anarchische Verfügbarkeit immer neuer Kanäle ermöglicht jedem der, seine Botschaften an ein schier grenzenloses Publikum zu richten.

Wer oder was sind Influencer?

Und doch: Auch youtube, Facebook, Twitter und Co. kennen Meinungsführer. Menschen und Institutionen, die im Netz den Ton zum Thema angeben. Deren Meinung die Meinung und Haltung tausender beeinflusst. Die Influencer. Hat man diese auf seiner Seite, wirkt man direkt auf den Entscheidungsprozess potentieller Kunden ein. Sie ähneln den bekannten Markenbotschaftern, die mit ihren Testimonials zu Produkten die Effizienz klassischer Werbung verbessern. Nur das diese eigentlich immer bereits in anderen Bereichen des Lebens erfolgreich waren. Ihr Image wird für die Marke „ausgeliehen“ und mit Ihr verknüpft.

Influencer hingegen sind nicht zwingend bekannt. Sie bestechen durch Hartnäckigkeit und sind entweder durch ihre unterhaltsame Art oder andere Qualitäten im Netz erfolgreich. Wer zu einem erfolgreichen Influencer wird, darüber stimmt vor allem das Netz mit den Füßen ab.

Angebote wie InfluencerDB ermöglichen die Recherche der geeigneten Influencer sowie die Beobachtung und Analyse der Influencer Kampagnen. Influencer Marketing ist also nicht mehr nur eine Technik – es ist ein Geschäft.

Influencer kann man kaufen

Die Reichweite, die ein Influencer von zuhause aus durch die Zahl seiner Follower mitbringt, ist ein gutes Indiz dafür, ob sein Einsatz werbestrategisch Sinn hat. Für seinen Einsatz lässt er oder sie sich dann auch entsprechend entlohnen. Aber lohnt es sich auch für Sie?

Um das einschätzen zu können, sollten Sie zwei Dinge genauer betrachten. Zum einen sind da die Influencer und ihre Kanäle. Um es überspitzt zu formulieren: Wenn Sie ein Startup gegründet haben, das verspricht, die Produktionskosten in der chemischen Industrie durch den Einsatz von IoT-Elementen und Analysesoftware zu reduzieren, hilft es Ihnen wahrscheinlich wenig, wenn Sie die Top-Influencer aus dem Barbecue-Sektor anheuern, die Ihr Produkt über dem Grill empfehlen. Erstens, weil sie wenig Glaubwürdiges zum Thema werden sagen können. Zweitens, und damit neben der Wahl des richtigen Influencers auch das zweite Hauptaugenmerk, weil denen nun mal nicht Ihre potentiellen Kunden zusehen.

Es kommt auf den Kunden an

Analysieren Sie im Vorfeld, wie Ihre potentiellen Kunden aussehen (Ihre Buyer Personas) und schauen Sie dabei auch genau an, welche Kanäle sie nutzen, um sich zu informieren. Finden Sie heraus, welche Meinungsführer es in Ihrem Kontext gibt und suchen Sie die richtigen Kanäle auf. Treten Sie beispielsweise mit eigenen Experten und dem Influencer bei Podiumsdiskussionen auf Messen auf. Führen Sie gemeinsame Experteninterviews durch oder unterstützen Sie die nächste Publikation.

Und sollte er oder sie einen Twitter-Account nutzen, ist es wahrscheinlich, dass es hier auch fachlich interessierte Follower gibt. Diskussionsgruppen in Fachforen und Business-Netzwerken wie LinkedIn oder Xing können für Ihr Influencer Marketing im B2B-Kontext ebenfalls interessant sein – je nachdem, welche Kanäle Ihre Buyer Persona nutzt, um sich zu informieren.

Im B2B Marketing Influencer einzusetzen ist also ebenso möglich wie im B2C-Kontext. Damit es erfolgreich ist, kommt es allerdings auf die richtige Plattform und die passenden Kanäle an. An die Stelle der Reichweite, die die Hauptrolle im B2C-Kontext spielt, tritt bei der Wahl Ihres B2B-Influencers allerdings die Qualität der Beiträge, das langfristige Engagement für Ihr Unternehmen und die Relevanz des adressierten Publikums.

Sie haben jetzt schon eine Idee, welcher Influencer zu Ihren potentiellen Kunden passen könnte oder welcher Kanal wichtig ist? Dann beginnen Sie am besten noch heute damit, Ihre Buyer Persona(s) detailliert auszuarbeiten und eine Strategie zu entwickeln. Wenn Sie möchten, natürlich gerne mit unsere Unterstützung:

Buyer Persona Vorlage

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Philipp von Schmeling

Philipp von Schmeling schreibt im divia Blog zu Marketingthemen im IT- und B2B-Kontext. Sein aktueller Schwerpunkt liegt dabei auf der Inbound-Marketing-Methodik und Marketing-Trends. Im Projektmanagement organisiert und begleitet er Kundenwebinare.