Der Begriff der Digitalen Transformation füllt mittlerweile, ganz unabhängig vom Unternehmen oder der Branche, ganze Fachkongresse und Wirtschaftszeitungen. Von einem zeitweiligen Trend zu sprechen erscheint absolut verfehlt: Die Digitale Transformation ist in verschiedenen Branchen schon über einen langen Zeitraum hinweg im vollen Gange. Dabei haben technologischen Veränderungen mittlerweile eine nie erreichte Geschwindigkeit angenommen. Für Konzerne und Branchen mit einer hohen Entwicklungsdynamik bietet die Digitale Transformation derweil eine Reihe von neuen, digitalen Optionen. Nicht nur Geschäftsmodelle lassen sich im Rahmen dessen vielfältig erweitern, denn die Digitale Transformation kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Optimierung einzelner Organisationsstrukturen in den Branchen leisten.
Um die Digitale Transformation jedoch wirklich nutzbar zu machen, müssen Sie natürlich zunächst wissen, was unter dem Begriff zu fassen ist: Die Digitale Transformation lässt sich ganz allgemein als Prozess beschreiben, in dessen Rahmen digitalen Technologien erhebliche Veränderungen des Alltagslebens, der Wirtschaft und Gesellschaft bewirken. Das klärt natürlich noch nicht, wie diese Veränderungen optimalerweise branchenspezifisch zu nutzen sind.
Dass der Start-Up-Boom maßgeblich mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zusammenhängt, darüber sind sich Experten mittlerweile weitestgehend einig. Da verwundert es wenig, dass wohl keine andere Branche derartig stark von der Digitalen Transformation partizipiert. Zum Beleg dieser Aussage genügt bereits ein Verweis auf die Zahlen: Laut des Start-up Barometers von Ernst & Young flossen allein im ersten Halbjahr 2017 939 Millionen Euro und damit fast 50 % des gesamten Risikokapitals, das für Start-Ups in Deutschland aufgewendet wird, in den Bereich E-Commerce. Der Aufstieg des elektronischen Handels, hauptsächlich abgewickelt über das Internet, wurde überhaupt erst möglich gemacht durch die Digitale Transformation. Danach folgen die Bereiche FinTech, Health und Software & Analytics, die nicht selten ebenfalls in direkter Verbindung mit der Technologisierung der Wirtschaft stehen.
Theoretisch wäre es natürlich möglich, eine Vielzahl der erfolgreichen Start-Up-Projekte mithilfe eines Großkonzerns zu realisieren. Geschäftsführer scheuen hier jedoch das Risiko – statt sich gegen interne Widerstände behaupten zu müssen, betätigen sich viele Global Player deshalb in einem für sie risikofreieren, geschützten Raum als Investor.
Unternehmen und Industrie sind, egal ob Großbetrieb oder Mittelständler, allerdings auch ein Stück weit auf die Innovationstreiber angewiesen. Start-Ups treiben mit ihren dynamischen Strukturen die Digitale Transformation unabhängig von der Branche voran und ermöglichen häufig notwendige Paradigmenwechsel. Mithilfe effizienter Prozessgestaltung bringen sie Lösungen schneller an den Markt, der so oftmals heftig angekurbelt wird. Als zukunftsträchtiges Beispiel fungiert die Lebensmittelindustrie, in der E-Commerce und Co. mittlerweile gehörigen Druck auf die lange Zeit konkurrenzlosen Discounter und Supermarktketten ausüben.
Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ werden die direkten Entwicklungen der Digitalen Transformation in den produzierenden Branchen zusammengefasst. Nach Dampfmaschine, Fließband und Computer folgt mit den intelligenten Fabriken die nächste Entwicklungsstufe. Produktion und modernste Informations- sowie Kommunikationstechnik werden eins.
IT-Systemhäuser und Fachhändler sehen sich wiederum gleich in doppeltem Maße mit der Digitalen Transformation konfrontiert: Einerseits begleiten sie Kunden im Rahmen des Prozesses mit entsprechenden Unified Communications- und Collaboration-Lösungen (UCC), andererseits setzen sie die Lösungen oftmals auch gleich selbst ein, um „up-to-date“ zu bleiben. Für die einzelnen Bausteine stehen derzeit die Merkmale flexibel, modular und skalierbar hoch im Kurs. Nur wenn die IT-Konzepte diese Eigenschaften erfüllen, sind sie in der Lage, den extrem dynamischen Prozessen der Zeit Herr zu werden. So ergeben sich für diese Gruppe logischerweise eine Vielzahl von Möglichkeiten, aber auch Gefahren – nämlich dann, wenn die Digitale Transformation selbst zu schnell für das IT-Unternehmen voranschreitet.
Unabhängig von der Branche haben vor allem die Untersuchgen vom digital intelligence institute (dii), im Auftrag der d.velop durchgeführt, Handlungserfordernisse aufgezeigt. Um das verborgene, digitale Potenzial auszuschöpfen und dabei eine strukturierte Vorgehenswese an den Tag zu legen, macht es Sinn, eine bestimmte Reihenfolge von Schritten durchzusetzen
Je nach Branche ergeben sich bei der Digitalen Transformation deutliche Unterschiede beim Voranschreiten des Prozesses. Wenig überraschend ist sicherlich, dass der ITK-Sektor, also die Information und Telekommunikation, den Spitzenplatz im Branchenvergleich der Digitalen Transformation einnimmt. Danach folgen bereits die Banken und Versicherungen. Das Massengeschäft der Finanzinstitute mit unzähligen Zahlungsflüssen, Konten und Dienstleistungen schuf in dieser Branche bereits früh die Notwendigkeit, sich mit der Digitalen Transformation und möglichen Automatisierungsprozessen zu befassen.
Auch bei der Unterhaltungsindustrie waren vor allem die Produkte sehr software- und kommunikationstechnisch geprägt – als logische Konsequenz belegen sie den dritten Rang. Logistik, Pharma/Chemie und Maschinenbau finden sich hingegen auf den letzten Plätzen wieder. Durch die bereits aufgezeigten Entwicklungen und Tendenzen ist jedoch damit zu rechnen, dass in den industriellen Branchen der Grad an Digitaler Transformation ebenfalls deutlich ansteigt. Und selbst die Pharma- und Chemie-Branche zeigt sich im Rahmen von Umfragen zur Digitalen Transformation ausgesprochen zuversichtlich und experimentierfreudig.
Zwei grundsätzliche Tendenzen lassen sich in Bezug auf die Digitale Transformation nach Branchen erkennen: Zunächst einmal erfasst dieser Wandlungsprozess mehr oderweniger jeden Bereich des Wirtschaftslebens – vom dynamischen Start-Up bis hin zum industriellen Großkonzern. Vor allem erstgenannte Branche tut sich dabei nicht nur als eigenständiger Motor der Entwicklung hervor, sondern kann dank außergewöhnlicher Innovationsfähigkeiten gleichzeitig auch wertvolle Unterstützung für mittelständische und große Unternehmen liefern.
Unabhängig von der Branche hilft ein systematischer Leitfaden dabei, Digitalisierungsprozesse im eigenen Geschäftsbereich zu beschleunigen. Je nach Wirtschaftsfeld ergeben sich allerdings zum Teil deutliche Unterschiede in Bezug auf den aktuellen Grad an Digitaler Transformation. Oftmals haben diese Divergenzen vor allem historische und branchenspezifisch Ursprünge: Während beispielsweise die Banken frühzeitig auf Automatisierung angewiesen waren, kamen industrielle Produzenten lange Zeit ohne Digitale Transformation aus. Daran wird sich allerdings fortan einiges ändern.
Ein Teilbereich, dessen zunehmende Digitalisierung und Automatisierung gerade von KMUs erst in letzter Zeit erfasst wird, ist das Marketing. Während zwar fast alle Push- und Pull-Methoden des digitalen Marketings bekannt sind (auch weil fast jeder im Privatleben mit ihnen bespielt wird), wird oftmals noch nicht der ganze Nutzen aus den verschiedenen automatisierbaren Analysen und Workflows gezogen. Insbesondere die Inbound Methodik wird oft nicht vollständig verstanden und dementsprechend selten oder fehlerhaft eingesetzt. Worum es dabei noch mal ging, erfahren Sie übrigens in unserer Zusammenfassung des Themas: