LinkedIn ist das internationale Business-Netzwerk. Und wird es auch bleiben. Xing aber ist für Deutschland eine starke Alternative. Auch wenn bei den klassischen Netzwerken mittlerweile das Wachstum stagniert, so wachsen die Business-Netzwerke unverdrossen weiter. Allerdings mit einem kleinen, aber feinen Unterschied.
Social Media sind ja längst schon erwachsen geworden. Die Branchenführer haben ihre Garagenzeiten längst hinter sich gelassen und haben den Schritt auf das Börsenparkett gewagt. Und hier bewertet die Finanzwelt – mit nicht immer nachvollziehbaren Maßstäben – wie gut so ein Unternehmen arbeitet. Auf Twitter hatten wir ja vor kurzem einen Blick geworfen und da wurde schnell klar, dass das Unternehmen eher auf Hoffnung und Erwartungen, denn auf solides Business hin lebt.
Wie aber schlagen sich die beiden großen Business-Netzwerke im deutschen Raum? Ebenfalls beide börsennotiert, wenngleich an verschiedenen Börsen. Allerdings ist das angebotene Portfolio rund um Jobsuche und –vermittlung weitgehend kongruent: Premium-Mitgliedschaften, Stellenangebote, Recruitment-Werkzeuge, Werbung. Eines lässt sich vorab festhalten: Business-Netzwerke boomen weiter.
Für Xing lesen sich die aktuellen Zahlen im ersten Halbjahr 2015 folgendermaßen: Der Umsatz steigt auf knapp 60 Mio. €, EBITDA auf 17,7 Mio. € und die Mitgliederzahl wächst seit Jahresbeginn um 772.500 auf nunmehr 8,8 Millionen. Der Wert entspricht zufällig genau auch dem Halbjahres-Gewinn: 8,8 Millionen. Etwa zehn Prozent der Mitglieder sind zahlende Premium-Abonnenten.
Abgesehen von diesen Absolutwerten lesen sich auch die prozentualen Steigerungen gegenüber dem entsprechenden Vorjahres-Zeitraum ansehnlich: Für den Umsatz +47 Prozent, EBITDA +54 Prozent, Mitglieder + 69 Prozent und Gewinn + 83 Prozent. Zahlen, die das Herz des Aktionärs erfreut.
Auf den ersten Blick wesentlich spektakulärer lesen sich die Quartalsergebnisse Q2/2015 von LinkedIn: Hier steht ein Umsatz von 712 Mio. US-Dollar (641 Mio. €) im Raum, ein "adjusted" EBITDA von 163 Mio. US-Dollar (147 Mio. €) und eine Mitgliederzahl von 380 Millionen Personen. Allerdings steht unter dem Strich ein Netto-Verlust von 68 Mio. US-Dollar (GAAP).
Auch wenn sich die Ergebnisse in dieser Form nicht 1:1 vergleichen lassen – so bleiben doch zwei bis drei Aspekte festzuhalten:
Die Gehälter der Führungsmannschaft wurden im vorauseilenden Gehorsam schon mal angehoben – zwischen 14 und 50 Prozent (Proxy Statement Q1/2015). Wir werden sehen.