Social Media Recruiting ist ein weiteres dieser Social-Zauberwörter. Ob das was dran ist, dazu liefert Jobvite jedes Jahr ein paar Impulse. In diesem Jahr geht es unter anderem um die Jobsuche unter der Dusche. Ob die Ergebnisse auch für Deutschland gelten?
Jobsuche mobil und im Büro - in den USA zumindest Realität |
Die neue Jobvite Jobsucher-Studie ist da. Unter dem Titel "Job Seeker Nation Study 2015" hat der Anbieter von Recruiting Software nun bereits zum sechsten Mal eine US-amerikanische Arbeitskräfte darüber befragt, wie wechselwillig sie sind und welche Rolle elektronsiche Medien bei der Jobsuche spielen. In die Auswertung flossen 1282 Personen ein, die einen Job hatten.
Das Resultat: Social Media und mobile Angebote spielen - zumindest in den USA - eine wichtige Rolle bei der Suche nach einer neuen Stelle. In früheren Auswertungen wies Jobvite sogar konkrete Millionenwerte von Personen aus, die eine neue Stelle über Social Media gefunden hatten. Diese Ära ist nun vorbei. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Ausgewiesen wird noch die Prozentzahl der Arbeitnehmer, die Social Media für die Jobsuche nutzen.
Ein für deutsche Köpfe interessantes Ergebnis: Hauptkanal ist Facebook. Was hierzulande eher als Austauschmedium für Privates und Unterhaltsames dient, hat sich in den USA auch als relevante Größe für den Beziehungsaufbau zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer etabliert. 67 Prozent der Jobsucher, die Social Media nutzen (so lesen wir die Aussage der Studie zumindest), setzen auf Facebook; 45 Prozent auf Twitter und (überraschenderweise nur) 40 Prozent auf LinkedIn. Sogar Instagram (31 %), Pinterest (25 %) und Snapchat (17 %) würden für die Jobsuche genutzt. Das (etwas traurige) Bild, das LinkedIn auf den ersten Blick abgibt, relativiert sich, wenn man die Einkommensgruppen anschaut: Bei den höheren Gehaltsklassen über 75.000 US-Dollar greifen 56 Prozent auf die Plattform zurück und nur 10 Prozent der Geringverdiener unter 25.000 US-Dollar. Twitter und Facebook zeigen sich hier demokratischer.
Übrigens flunkern 31 Prozent der Jobsucher auf Twitter, indem sie ihre Fähigkeiten aufblasen und 27 Prozent auf Facebook, indem sie Job-Referenzen erdichten. Es ist also nicht alles real in der schönen neuen Welt der sozialen Jobsuche.
Zuletzt bleibt noch festzuhalten, dass Jobsuche eine "Vollzeit-Beschäftigung" ist - besonders für Millenials, bei denen knapp die Hälfte das Mobiltelefon verwendet. 38 Prozent aller Umfrageteilnehmer suchen auf dem Weg von/zur Arbeit nach dem neuen Job, 30 Prozent an der Arbeitsstelle und 18 Prozent ... im Badezimmer. Das könnte die Nachfrage nach wasserfesten Smartphones beflügeln ;)
Ob die Ergebnisse auch für Deutschland gelten, darf durchaus bezweifelt werden. Das generelle Potenzial von Social Media für die Jobsuche aber sollte man nicht unterschätzen - weder als Suchender noch als Arbeitgeber.
Die komplette Studie gibt es bei Jobvite zum Download.