Das Autohaus Müller in Donzdorf zählt zu den Newcomern in Social Media. Seit März 2014 betreibt der Servicepartner für Mercedes-Benz und Oldtimerspezialist nun seine Facebookseite erfolgreich. Für uns ein Grund, den Geschäftsführer, Alexander Müller, im Rahmen unseres Social-Media-Leitfadens zu interviewen. Den Leitfaden können sie hier herunterladen.
Alexander Müller, Geschäftsführer Autohaus Müller Donzdorf
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Wie entstand die Idee, sich als Autohaus in Social Media zu engagieren?
Als Marke Mercedes-Benz ist es uns in den letzten Jahren nicht gelungen die jüngere Generation zielgerichtet anzusprechen. Da dies unser Kundenstamm von „Morgen“ ist, müssen wir diesen in seinen Interessen und Neigungen abholen und eine zielgerichtete Marketingstrategie durchführen. Wo besser, als in den sozialen Netzwerken, erreicht man Personen zwischen 15 und 39 besser, als in den sozialen Netzwerken? Diese Plattform bietet uns die Möglichkeit zielgerichtet diese zukünftige Kundengruppe für die Marke Mercedes-Benz zu sensibilisieren. Außerdem ist es ein Medium, dass im Vergleich zu anderen Medien (Print, TV/Radio, Sponsoring, etc.) relativ kostengünstig ist.
Was waren die ersten Schritte der Umsetzung bei Ihnen? Wie sind Sie an das Thema herangegangen und wer hat dabei mitgewirkt?
Zu Beginn der Social Media Kampagne war die Strategiebildung ein ganz wichtiges Thema in unserem Haus. Wie bekomme ich Aufmerksamkeit, wie bekommen wir Traffic auf unserer Seite, was wollen wir kommunizieren, wie soll der Auftritt gestaltet sein? Diese Fragen galt es zu Beginn zu klären. Anschließend folgte die Umsetzung, bei der wir uns Hilfe eines professionellen Unternehmen einholten. Diese Unternehmen war aber nur bei der Einführungsphase unterstützend aktiv. Nach einigen Wochen der Unterstützung wird dieser Auftritt von einem kaufmännischen Mitarbeiter aus unserem Haus betreut.
Ihre Erfahrungen: Welche Inhalte funktionieren und welche nicht? Gibt es dafür jeweils Beispiele aus der Vergangenheit?
Erfahrungsgemäß funktionieren Artikel, die bebildert, aktiv sind oder ein Video enthalten. Reine Texte, die zudem noch sehr lange sind, funktionieren bei uns gar nicht. Wir müssen versuchen, die Information, die wir vermitteln wollen, so komprimiert wie möglich zu verkaufen. Außerdem funktionieren Aktivitäten, bei denen wir die „Fans“ aktiv in eine Diskussion, eine Gewinnspiel o.ä einbinden.
Merken Sie, dass sich durch den Einsatz von Social Media etwas für das Autohaus verändert hat? Wenn ja, wie?
Social Media bringt uns im ersten Schritt nicht mehr Kunden ins Haus. Es dient zur Kundenbindung, zur öffentlichen Wahrnehmung und zum Imagegewinn. Außerdem steigt natürlich die Bekanntheit in der Region. Uns ist es wichtig, dass die Leute über uns sprechen („Wie findest du die Aktion vom Autohaus Müller?“, „Das war doch witzig“) Positives Image gepaart mit Bekanntheitssteigerung und Aufmerksamkeit ist die zielführende Devise in unserer Strategie.
Was zeichnet Facebook für Sie aus, welchen speziellen Nutzen hat Facebook ihrer Meinung nach?
Facebook hat den Nutzen, innerhalb eines geringen Zeitraum und mit geringem Aufwand, eine große Maße an Personen über eine Sache, eine Aktion oder eine Person anzusprechen. Wir versuchen dadurch, eine neue Zielgruppe für die Marke Mercedes-Benz zukünftig zu generieren.
Welche anderen Marketing-Maßnahmen betreiben sie noch? Wie beurteilen sie den Effekt von Facebook im Vergleich zu diesen?
Wir, das Autohaus Müller in Donzdorf, sind auf allen Kanälen des Marketing-Mix aktiv. Eine jede hat dabei seine Vor- und Nachteile. Einen Vergleich der einzelnen Aktivitäten oder Sparten zu treffen ist sehr schwer, da sie eine andere Zielrichtung verfolgen. Beispielsweise spreche ich mit einem Sponsoring im Bereich Golfsport, eine ganz spezielle Zielgruppe an, die ich eventuell über das Thema Facebook gar nicht erreichen kann.Deshalb sollte man die Maßnahmen einzeln voneinander betrachten. Unsere Philosophie ist es, eine homogene Ausgeglichenheit der einzelnen Marketing-Maßnahmen zu generieren. So können wir zielgerichtetes, effektives und effizientes Marketing betreiben.
Wie fällt bisher Ihre Bilanz aus? Lohnt sich Ihr Social Media Engagement, respektive Facebook-Werbeanzeigen?
Unser Social-Media-Auftritt lohnt sich für uns allemal. Wir haben in kürzester Zeit eine Fan-Gemeinde, die für die Größe des Autohauses und die regionale Verbundenheit, enorm ist (Zahl steigend). Facebook Werbeanzeigen betreiben wir bisher gar nicht, sondern versuchen unsere Fans vielmehr zum aktiven Mitmachen zu begeistern und somit auf die Profile von deren Freunden zu gelangen.
Welchen Tipp können sie einem Autohäusern oder KFZ-Werkstätten geben, die in Social Media starten möchten?
Social Media ist ein schwieriges Feld, das professionell betrieben werden muss. Die Devise ist ganz einfach: entweder es wird richtig betrieben oder gar nicht! Ein Beispiel für eine unprofessionelle Social-Media-Kampagne: Sollte die Seite zwar online gestellt worden sein, aber die Betreuung wird nicht gewährleistet, kann es auch schnell zu negativer Publicity führen. Stellen Sie sich vor, ein verärgerter Kunde postet auf diese Seite seinen ganzen Unmut und das Unvermögen des Autohauses. Anschließend wird von der Community mit einer Reaktion gerechnet und wenn es nur eine Entschuldigung ist. In unserem Fall bleibt dieser Post monatelang auf dieser Seite unkommentiert. Sie wissen selber, wie sich eine negativ Schlagzeile in kurzer Zeit verbreitet.