Die CD ist tot! Hört man zumindest immer wieder. Stimmt aber nicht - zumindest in Deutschland. Da behaupten die physischen Datenträger ihren Marktanteil beharrlich. Vinyl (!) und CDs stehen immer noch für ziemlich genau drei Viertel des Marktes, während digitale Formate auf ein Viertel kommen.
Der Musikmarkt - die Zahlen
Aktuelle valide Zahlen für den deutschen Markt stammen von 2013: Insgesamt wurden damals 1,45 Mrd. € umgesetzt, 77 Prozent für physische Musikträger und 23 Prozent für digitale (wobei sich natürlich trefflich darüber streiten lässt, ob CDs trotz ihrer Anfassbarkeit nicht auch digitale Musik sind ;)). Wirft man einen näheren Blick auf das nicht-physikalische, digitale Teiluniversum zeigt sich, dass Streaming 5 Prozent zum Gesamtmarkt beiträgt. Klingt nach wenig. Die Wachstumszahlen aber sprechen einen andere Sprache: Während der Umsatz bei Schallplatte & Co. um 1,5 Prozent zurückging, stieg er bei "Datenmusik" um 11 Prozent, beim Streaming um 91 Prozent.
Weiter geht's in die Digitalität
2014 soll der Markt insgesamt knapp gewachsen sein auf 1,48 Mrd. € - wieder ließen die "physischen" Umsätze um ein Prozent nach, währen die "digitalen" stiegen (- 1 Prozent vs. +12 Prozent). Digital wird damit zum Wachstumstreiber des Marktes, so dass die Realität die vorsichtigen Prognosen von PWC toppt.
Streaming gräbt Downloads ab
Deutschland ist mit seinem Hang zum physischen Musikträger eine Ausnahmeerscheinung im internationalen Umfeld. Ein Blick über die Grenze nach Westen und schon heißt es: "Non, je ne regrette rien". Unsere französischen Nachbarn bliesen 2014 zum Großangriff auf die Musikwelt, wie wir sie kennen. Nicht nur die physischen Verkäufe gaben um 11,5 Prozent nach, sogar die nächste Evolutionsstufe des Musikgenusss, der Download, gab um beachtliche 14 Prozent nach. Die mobilen Musikverkäufe an Handys brachen um 22 Prozent ein. Ein Nation wie Frankreich ohne Musikgenuss? Kaum vorstellbar. Das bezahlte Streamen von Musik legte um 38 Prozent zu (Zahlen des Syndicat National de l’Edition Phonographique (SNEP)).
Digitaler Wandel in der Musik
Beweise sind das freilich nicht, aber interessante Indikatoren für den digitalen Wandel ganzer Branchen. Zudem lässt sich guten Gewissens behaupten, dass der "Nutzen statt besitzen" für die Musik kein Hirngespinst ist. Allzumal niemand so ganz genau weiß, wie viel Musik nicht gekauft, sondern "umsonst" (und dabei vor allem digital) konsumiert wird, beispielsweise über Youtube - auch wenn dort des Öfteren eingeblendet wird, dass "dieses Video in Deinem Land nicht verfügbar ist".
Musik selbst hingegen wird immer ein Bestandteil der Kultur bleiben, nur halt in welcher Form?
Dr. Martin Reti
Martin ist als Senior Consultant zuständig für eine breite Palette von divia-Themen, seien es klassische Marketinginstrumenteoder digitale Medien. In seiner Rolle berät er Unternehmen bei der Einführung von Social Media, bereitet im Content MarketingInhalte werthaltig auf und dient als Sparringspartner und Promotor von neuen Marketing-Ideen.
Martin hat langjährige Erfahrung im strategischen Marketing. Einerseits konzipiert er Marketingkampagnen, andererseits fühlt er sich auch als Umsetzer sehr wohl. Neben Auftragsarbeiten hat er auch eine große Zahl von Fachveröffentlichungen über Themen der digitalen Welt publiziert. Er ist ein gewinnender Referent zu Themen wie digitaler Transformation, Social Mediaund Cloud Computing. In seiner Rolle als “Übersetzer” und “Erklärer” vermittelt er komplexe (technische) Inhalte einfach und verständlich. Dabei kommt ihm sein analytischer Blick als Naturwissenschaftler zugute.
Als digitaler Immigrant versöhnt er die Welt des klassischen Marketing und das digitale Universum. Er hat langjährige Erfahrung in der ICT-Branche und kennt die aktuellen Themen, die Unternehmen – heute, häufig aber erst morgen – umtreiben: Big Data,Cloud Computing, Mobile, Collaboration & Co. In der Vergangenheit hat er aber auch Querschnittsthemen wie Prozesse und Personal unterstützt und sogar zwei Jahre als Social Media Manager in der Personalwirtschaft gearbeitet.
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