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Social Commerce - Einkaufen in Social Media

Geschrieben von Dr. Martin Reti | 23. Oktober 2014

Social Media und die Kaufentscheidung – beim letzten Beitrag zu dem Thema haben wir die Zahlen 93 und 6 gegenübergestellt. Mittlerweile rundet eine weitere Studie vom August zu dem Thema – initiiert von der Marketingagentur DigitasLBi. Die hatte Harris Poll beauftragt, sein Netzwerk von freiwilligen Umfrageteilnehmern auf das Thema Social Commerce anzusetzen. Und die fanden dann heraus, dass der letzte Schritt zum tatsächlichen Kauf von Gütern nur selten in den sozialen Medien erfolgt. Lediglich fünf Prozent der 1.600 US-Befragten bekundeten, dass sie bereits etwas in den sozialen Medien gekauft haben. 26 Prozent seien zumindest offen dafür.

Was fördert die Kaufentscheidung in Social Media?

Der Grund für die niedrige Quote liegt im Misstrauen gegenüber den Plattform-Betreibern. 42 Prozent der Online-Nutzer wären offen für Social Commerce, wenn ihre Kreditkarten-Daten nicht in falsche Hände kämen, 38 Prozent würden abschließen, wenn der Kauf privat bliebe (also ohne großes Sharing-Brimborium). Daneben spielt auch die Höhe eines Kaufs eine wichtige Rolle. Weitere Faktoren müssten der Bequemlichkeit des Einkaufs dienen.

Die Tendenz für Social Commerce ist – wie kaum anders zu erwarten – bei den jüngeren Nutzern höher. In allen Kategorien zur Erleichterung votierten die 18 – 34-Jährigen etwa 10 Prozent zustimmender als die Über-45-Jährigen.

 

Social Commerce? Nicht Kaufen bleibt erstmal die Regel

Auf den (meist nicht vorhandenen) Kaufbutton drücken also nur die allerwenigsten, aber die These, dass von den Interaktionen in Social Media zumindest Anregungen oder Kaufimpulse für Produkte ausgehen, steht nach wie vor (unwidersprochen) im Raum. Wenn man nun noch bedenkt, dass die Aussagen über die Kaufentscheidungen von einer US-amerikanischen Klientel getroffen wurden, darf man für Deutschland eine Social-Commerce-Kaufquote von nahezu 0 Prozent annehmen.

Ob das Thema Social Commerce noch so richtig zum Fliegen kommt und den etablierten Plattformen wie ebay und Amazon das Wasser abgraben kann, bleibt momentan fraglich. Immerhin - einige der Social-Commerce-Baustellen scheinen mit dieser Umfrage dokumentiert: Die Anbieter müssen bei den Nutzern Vertrauen in die Sicherheit des kompletten Kaufvorgangs aufbauen. Das wird auch eine Frage sein, die Facebook & Co. beantworten müssen, indem sie sichere Prozesse für den Kaufvorgang bereitstellen. Das einfache Einkaufserlebnis sollte dann technisch einfach zu bewerkstelligen sein.