Social Media und die Kaufentscheidung – beim letzten Beitrag zu dem Thema haben wir die Zahlen 93 und 6 gegenübergestellt. Mittlerweile rundet eine weitere Studie vom August zu dem Thema – initiiert von der Marketingagentur DigitasLBi. Die hatte Harris Poll beauftragt, sein Netzwerk von freiwilligen Umfrageteilnehmern auf das Thema Social Commerce anzusetzen. Und die fanden dann heraus, dass der letzte Schritt zum tatsächlichen Kauf von Gütern nur selten in den sozialen Medien erfolgt. Lediglich fünf Prozent der 1.600 US-Befragten bekundeten, dass sie bereits etwas in den sozialen Medien gekauft haben. 26 Prozent seien zumindest offen dafür.
Was fördert die Kaufentscheidung in Social Media?
Der Grund für die niedrige Quote liegt im Misstrauen gegenüber den Plattform-Betreibern. 42 Prozent der Online-Nutzer wären offen für Social Commerce, wenn ihre Kreditkarten-Daten nicht in falsche Hände kämen, 38 Prozent würden abschließen, wenn der Kauf privat bliebe (also ohne großes Sharing-Brimborium). Daneben spielt auch die Höhe eines Kaufs eine wichtige Rolle. Weitere Faktoren müssten der Bequemlichkeit des Einkaufs dienen.
Die Tendenz für Social Commerce ist – wie kaum anders zu erwarten – bei den jüngeren Nutzern höher. In allen Kategorien zur Erleichterung votierten die 18 – 34-Jährigen etwa 10 Prozent zustimmender als die Über-45-Jährigen.
Social Commerce? Nicht Kaufen bleibt erstmal die Regel
Auf den (meist nicht vorhandenen) Kaufbutton drücken also nur die allerwenigsten, aber die These, dass von den Interaktionen in Social Media zumindest Anregungen oder Kaufimpulse für Produkte ausgehen, steht nach wie vor (unwidersprochen) im Raum. Wenn man nun noch bedenkt, dass die Aussagen über die Kaufentscheidungen von einer US-amerikanischen Klientel getroffen wurden, darf man für Deutschland eine Social-Commerce-Kaufquote von nahezu 0 Prozent annehmen.
Ob das Thema Social Commerce noch so richtig zum Fliegen kommt und den etablierten Plattformen wie ebay und Amazon das Wasser abgraben kann, bleibt momentan fraglich. Immerhin - einige der Social-Commerce-Baustellen scheinen mit dieser Umfrage dokumentiert: Die Anbieter müssen bei den Nutzern Vertrauen in die Sicherheit des kompletten Kaufvorgangs aufbauen. Das wird auch eine Frage sein, die Facebook & Co. beantworten müssen, indem sie sichere Prozesse für den Kaufvorgang bereitstellen. Das einfache Einkaufserlebnis sollte dann technisch einfach zu bewerkstelligen sein.
Dr. Martin Reti
Martin ist als Senior Consultant zuständig für eine breite Palette von divia-Themen, seien es klassische Marketinginstrumenteoder digitale Medien. In seiner Rolle berät er Unternehmen bei der Einführung von Social Media, bereitet im Content MarketingInhalte werthaltig auf und dient als Sparringspartner und Promotor von neuen Marketing-Ideen.
Martin hat langjährige Erfahrung im strategischen Marketing. Einerseits konzipiert er Marketingkampagnen, andererseits fühlt er sich auch als Umsetzer sehr wohl. Neben Auftragsarbeiten hat er auch eine große Zahl von Fachveröffentlichungen über Themen der digitalen Welt publiziert. Er ist ein gewinnender Referent zu Themen wie digitaler Transformation, Social Mediaund Cloud Computing. In seiner Rolle als “Übersetzer” und “Erklärer” vermittelt er komplexe (technische) Inhalte einfach und verständlich. Dabei kommt ihm sein analytischer Blick als Naturwissenschaftler zugute.
Als digitaler Immigrant versöhnt er die Welt des klassischen Marketing und das digitale Universum. Er hat langjährige Erfahrung in der ICT-Branche und kennt die aktuellen Themen, die Unternehmen – heute, häufig aber erst morgen – umtreiben: Big Data,Cloud Computing, Mobile, Collaboration & Co. In der Vergangenheit hat er aber auch Querschnittsthemen wie Prozesse und Personal unterstützt und sogar zwei Jahre als Social Media Manager in der Personalwirtschaft gearbeitet.
Martin ist im Netz bei Facebook,Twitter, Linkedin, Xing, Google+ und vielen weiteren Plattformen und Netzwerken zu finden. Ebenso schreibt er in unserem divia-Blog über seine Schwerpunktthemen. Beim Bitkom engagiert er sich im Arbeitskreis Cloud Computing & Outsourcing.
In der Freizeit engagiert sich Martin als Familienvater dreier Kinder und als Kirchengemeinderat u.a. in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Martin ist immer bereit für ein gepflegtes Karten-, Würfel- oder Brettspiel. Als weiteres Hobby veröffentlicht er Rätsel auf seinem Blog. Aber auch im Freien ist der passionierte Freizeitläufer anzutreffen.
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