Der Kampf "online gegen traditionell" beschäftigt die Medienbranche wie kaum eine andere Industrie. Und das zu Recht: Der aktuelle Globalwebindex zeigt auf, dass online schon den Sieg davon getragen hat. In einigen Bastionen jedoch halten sich traditionelle Medien.
Thailand ist das Eldorado des Onlinekonsums. Nirgends sonst leben Menschen so exzessiv im Internet. Durchschnittlich 14 Stunden beträgt dort der gesamte tägliche (!) Onlinekonsum. Das zumindest berichtet der aktuelle Globalwebindex vom dritten Quartal dieses Jahres.
Befragung unter Onlinern
Aber Vorsicht! Die Aussagen im Bericht beziehen sich nicht auf die Gesamtbevölkerung, sondern lediglich auf die Onlinenutzer. Und dort sind die maßgeblich, die bereitwillig einen Online-Fragebogen ausgefüllt haben. Damit dürften die wahren Durchschnittswerte in den Ländern doch noch ein Stück weit niedriger liegen. Allerdings: Für die Aussagen in dem Bericht werden jedes Quartal über 40.000 solcher Online-Fragebögen eingesammelt. Statistisch ist das schon eine erkleckliche Stichprobe.
Der Schwerpunkt des aktuellen Quartalsberichts liegt auf dem geänderten Konsumverhalten bei Medien. Es wurde also gefragt, wie intensiv die Onliner auf traditionelle Medien zurückgreifen. Oder in weit die traditionellen Medien schon durch ihre Online-Pendants abgelöst sind.
Medienkonsum hat Umbruch längst bewältigt
Die Hauptaussage: In 26 der untersuchten 32 Länder liegt Online vor den traditionellen Medien. Eine der Ausnahmen ist übrigens Deutschland. Am anderen Ende der Fahnenstange stehen die schnell wachsenden Volkswirtschaften: Die Philippinen, Thailand, Saudi-Arabien und Brasilien kratzen an der 8-Stunden-Marke oder liegen sogar darüber. Im globalen Schnitt ergibt das eine tägliche Online-Zeit von knapp über sechs Stunden – nur für Medien (also Radio, Fernsehen, Presse sowie soziale Netzwerke, Microblogs und Blogs). Die gesamte Onlinezeit summiert sich in Thailand auf astronomische 14 Stunden (!), wenn die ganzen anderen Sachen, die man im Web machen kann, auch noch dazu gezählt werden (nicht vergessen: hier wurden die Hardcore-Onliner befragt ;)).
Jugendliche, mobil, sozial: Digitale Vorurteile bestätigt
Zwei weitere, häufig zitierte Vorurteile ;) im Zusammenhang mit der digitalen Transformation bestätigt die Studie ebenfalls im Vorübergehen: Jüngere Menschen sind online-affiner, der Löwenanteil des Onlinekonsums besteht aus sozialem Netzwerken (nämlich ca. 40 Prozent) und der Anteil des mobilen Internetkonsums steigt und steigt und steigt …
Fernsehen und Radio stemmen sich noch gegen den Trend
Während Fernsehen und Radio ihre traditionelle Bastion noch halten, schwenkt Print schon die weiße Flagge: In fast allen Altersschichten hat die Online-Presse Print den Rang abgelaufen. Nur noch in der Generation 55 plus liegt Print noch vorne. Da wird absehbar, wie das in 10 Jahren aussehen wird.
Dr. Martin Reti
Martin ist als Senior Consultant zuständig für eine breite Palette von divia-Themen, seien es klassische Marketinginstrumenteoder digitale Medien. In seiner Rolle berät er Unternehmen bei der Einführung von Social Media, bereitet im Content MarketingInhalte werthaltig auf und dient als Sparringspartner und Promotor von neuen Marketing-Ideen.
Martin hat langjährige Erfahrung im strategischen Marketing. Einerseits konzipiert er Marketingkampagnen, andererseits fühlt er sich auch als Umsetzer sehr wohl. Neben Auftragsarbeiten hat er auch eine große Zahl von Fachveröffentlichungen über Themen der digitalen Welt publiziert. Er ist ein gewinnender Referent zu Themen wie digitaler Transformation, Social Mediaund Cloud Computing. In seiner Rolle als “Übersetzer” und “Erklärer” vermittelt er komplexe (technische) Inhalte einfach und verständlich. Dabei kommt ihm sein analytischer Blick als Naturwissenschaftler zugute.
Als digitaler Immigrant versöhnt er die Welt des klassischen Marketing und das digitale Universum. Er hat langjährige Erfahrung in der ICT-Branche und kennt die aktuellen Themen, die Unternehmen – heute, häufig aber erst morgen – umtreiben: Big Data,Cloud Computing, Mobile, Collaboration & Co. In der Vergangenheit hat er aber auch Querschnittsthemen wie Prozesse und Personal unterstützt und sogar zwei Jahre als Social Media Manager in der Personalwirtschaft gearbeitet.
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