3, 2, 1 – meins! Klar, kennen wir alle. Was bei Babysachen, PC-Zubehör und Spielen längst gang und gäbe ist, das erfasst jetzt auch die Cloud selber …” Die Cloud geht an die Börse. Das Zeitalter der Cloud Broker bricht an.
Dieser Trend lässt sich auch beim Cloud Computing beobachten. Zeit wird’s – wird der eine oder andere sagen. Seit Jahren wird in der IT-Branche und weit darüber hinaus das Thema heiß diskutiert. Es gab Versuche, neue Service Ebenen zu proklamieren, Drucke kommen aus der Cloud, mehr und mehr Anbieter (zuletzt Cisco) entern die Bühne …
Der Markt ist unübersichtlich. Die Umtriebigkeit der Anbieterseite sorgt auf Anwenderseite streckenweise für Ratlosigkeit. Längst gibt es mehr als nur eine Handvoll Anbieter für die verschiedenen Cloud Computing Dienste. Es wird also Zeit für ein bisschen Ordnung. Und da die Ansätze für allgemein verbindliche Standards und Zertifikate noch nicht so weit gediehen sind, etablieren sich die ersten Dienstleister in einer neuen Rolle – als Cloud Broker.
Cloud Broker bündeln mehrere Cloud-Computing-Dienstleister auf einer Plattform, die zweckmäßigerweise ebenfalls Cloud Broker tituliert wird. Dieses Vorgehen (nicht die Benennung!) hat Vorteile sowohl für die Anbieter als auch für die Anwender. Und darüber hinaus für die IT-Abteilungen in den Anwenderunternehmen.
Der Vorteil für die Anbieter ist auch gleichzeitig eine Herausforderung: Mit dem Cloud Broker entsteht ein neuer Cloud-Supermarkt. Sie können ihre Services ohne wesentlichen Aufwand auf der Plattform anbieten. Allerdings müssen sie ihr Alleinstellungsmerkmal dafür finden. Denn …
… die Anwender erhalten einen Überblick für den angebotenen Teil des Marktes. Die Cloud-Broker-Plattform sortiert auf Basis der Anwenderanfrage die Services und empfiehlt den besten für das jeweilige Szenario. Sie hilft also, den Markt und die aktuellen Konditionen der Anbieter im Griff zu behalten, ohne dass Nutzer aufwändig recherchieren müssen. Zugleich ist auf der Cloud-Broker-Plattform natürlich auch der direkte Kauf der Ressourcen möglich. Und bisweilen – als besonderes Bonbon obendrauf – die Migration der Services von einem Anbieter zum nächsten, der möglicherweise mittlerweile bessere Konditionen hat.
Der Cloud Broker fungiert also als Einkaufsassistent und Umzugshelfer. Gleichzeitig ist er aber auch ein Buchhalter: Mit den integrierten Monitoringtools erhält der Nutzer einen Überblick über seine verschiedenen Maschinen und die entstehenden Kosten.
Und an dieser Stelle kommen die unternehmensinternen IT-Abteilungen ins Spiel. Bei der Einführung des Cloud Brokers im Unternehmen werden sie zum zentralen Ein- und Ausgangstor. Sie können über Rechtevergaben den Zugriff auf den Broker verwalten und erhalten so eine Steuerungsmöglichkeit für den unternehmensinternen Einsatz der Cloudressourcen.
Klar ist, dass man das Börsenspiel in eine andere Richtung weiterspielen kann. Die Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) will IaaS-Ressourcen wie virtuelles Gold und Getreide handeln und sucht dazu Betatester. Und zwar Anbieter und Nachfrager. Vielleicht werden wir sogar in ferner Zukunft Börsenkurse für IaaS sehen. Und Optionsscheine und Call- und Put-Optionen. Und Optionen auf Optionen … vielleicht platzt sogar mal eine Blase, weil irgendwann niemand mehr die mehrdimensionale Virtualität versteht und in eine Cloud-Singularität stürzt – fast wie auf der Enterprise). ;)
Für den Moment jedoch sind Cloud Broker echte Lichtblicke im Cloud-Universum – mit Optionen für alle Seiten. Sie schaffen unternehmensweit Transparenz über die Substanz, aus der man Cloudstädte baut. Und davon profitieren die Kunden von Cloud Services. Das Video von T-Systems erläutert in knapp drei Minuten die Funktionsweise und die Perspektiven des Cloud Brokers ganz anschaulich.