Böses Internet, böses Cloud Computing, böses Social Media, gefährliche neue Spielzeuge. Immer wieder lässt sich beobachten, dass neue technische Trends hierzulande beäugt werden, als wäre eine hochgefährliche Biowaffe erfunden worden. Doch nach einer Weile beruhigen sich die Gemüter. Dann werden die richtigen Fragen gestellt und die Perspektiven abgewogen. Das zeigte sich auch beim Vortrag in Mainhardt.
Digitaler Wandel etabliert Social Media in der Gesellschaft
Vorreiter machen Lust
In den letzten Jahren waren es die Unternehmen der Konsumgüterbranche, die neue Marketingchancen bereitwillig nutzten. Häufig Großunternehmen, die sehr bald erkannten, dass schnelle Erfolge auch Investitionen bedingen. Aber immer wieder mischten sich auch die Geschichten der Kleinen, der Unbekannten dazwischen: Handwerker wie Volker Geyer, Werner Deck oderClaus Böbel wurden Social-Media-Berühmtheiten, weil sie zeigten, dass auch kleine Unternehmen mit Engagement und Expertise (und ohne großen Budgeteinsatz) erfolgreich in Social Media auftreten können. Das Ende der Social-Media-Eiszeit bricht an.
Social Media – ist das was für uns?
Zumindest reagieren, wenn nicht gar aktiv werden
In der folgenden Diskussion zeigte sich, dass das Thema Social Media schon längst auch in Mainhardt angekommen ist, denn die Nutzer sozialer Netzwerke schaffen Realitäten: Erstaunen angesichts der potenziellen Werbereichweiten (ca. 50.000 Accounts im Umkreis von 20 km), Diskussionen über das Fakeprofil der Gemeinde, rechtliche Implikationen wie die Impressumspflicht und die Frage nach dem RoI, also dem: Was bekomme ich als Gegenwert für meinen Einsatz an Geld und Zeit – allesamt aktuelle Fragestellungen. Nur mit einer aktiven Teilnahme kann man die Möglichkeiten heben oder – wie im Fall des Fakeprofils – ins richtige Fahrwasser bringen, was momentan ungeregelt über den Social-Media-Ozean dümpelt.
Mein Resümee: Es hat eine Weile gedauert, aber Social Media wird auch bei kleineren Unternehmen immer stärker akzeptiert. Das Diskutieren im Vorfeld hatte aber durchaus sein Gutes: Wer jetzt startet, macht sich vorher Gedanken – insbesondere darüber, was er einsetzen und was er erreichen möchte. Und das ist vernünftig und muss sich an den etablierten Regeln des Marketing messen.
Den nächsten divia Vortrag gibt es am 4. April in Villingen-Schwenningen beim dortigen Medienkongress.