10 Jahre Facebook. 10 Jahre Facebook! Gemessen an den Erwähnungen im Web (80,7 Mio. Treffer für “10 Jahre Facebook”) scheint das etwa 100-mal so wichtig wie die Mondlandung (892.000 Treffer). Und egal ob Freund oder Feind – fast jeder kann mit dem Begriff zumindest was anfangen. Und auch wenn die Experten das vehement bestreiten: Social Media ist Facebook. Das heißt wohl auch, dass alle anderen feiern und Facebook die Füße still hält.
Mehr als Social Media
Facebook ist mehr als nur ein soziales Netzwerk, es ist einer dieser “Game changer” – mit Auswirkungen auf Menschen, Gesellschaft und Geschäft. Und bis dato ist es unbestritten eine Erfolgsgeschichte. Was aber häufig ein bisschen aus dem Fokus gerät (gerade bei Privatnutzern), ist die Tatsache, dass Facebook ein Wirtschaftsunternehmen ist. Und auch im 21. Jahrhundert bleibt es für die Nutzer von “Umsonstdiensten” eine unbequeme Wahrheit, dass Wirtschaftsunternehmen Geld verdienen müssen. Facebook kennt dazu zwei Modelle: Werbung und … was war nochmal das andere? Achso, Bezahldienste. So eine Art Facebook-internes Paypal.
Obwohl die Geburtsstunde Facebooks 2004 schlug, ist das Phänomen in Deutschland noch nicht so alt. Holger Schmidt erwähnt – damals noch im FAZ-Blog (was die “herausragende” Bedeutung des Themas anno 2008 unterstreicht ;)) – dass der deutsche Auftritt im März 2008 gestartet wurde. In Deutschland wird Facebook also nächsten Monat erstmal eingeschult. Damals führte Facebook-Vizepräsident Matt Cohler aus: “Facebook ist zurzeit nicht an Werbung oder Umsatz in Deutschland interessiert”.
Die Kasse klingelt
Passend dazu gab es damals auch keine offiziellen Angaben zu den Werbeeinnahmen. Für 2008 berichteten die üblichen “informierten Kreise” von 400 Mio. US Dollar Werbeumsatz. Eigentlich eine imposante Zahl für ein Studentenprojekt. Noch größer wurde das Staunen, als die selben (?) informierten Kreise im Folgejahr von 700 bis 800 Mio. erzählten – und dass Facebook 10 Mio. Gewinn gemacht habe. Spätestens jetzt war das Interesse der Analysten geweckt: Facebook goes Business – steckt da Potenzial drin? Offizielle Zahlen zur Entwicklung der Werbeeinnahmen gibt es dann seit 2010. “Zeigt her Eure Zahlen”, heißt es nämlich, wenn man bei den Profis mitspielen möchte und an die Börse geht.
Die Geschwindigkeit “digitaler” Geschäftsmodelle
In 10 Jahren von Null auf 7 Mrd. – das lässt sich doch sehen. Einige unserer DAX-Konzerne sind – zumindest laut Papierform – auch nicht viel älter. Die Deutsche Telekom wird nächstes Jahr 20, die Daimler AG wird dieses Jahr 16, Infineon ist gerade mal fünf Jahre älter als Facebook. Und macht weniger Umsatz: 3,8 Mrd. € (2012/2013). Natürlich haben sie “Vorgeschichten”, die bei Daimler zumindest bis in das Jahr 1883 zurückreichen. Ob Facebook irgendwann auch auf eine 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken wird?
Oder ob es wie eine Wunderkerze abbrennt ausgelöscht durch eine “Epidemie“? Oder ob Halbkriminelle das Geschäftsmodell durch wildes Liken aushöhlen? Das wird kaum jemand wissen. Tatsache ist: Im Moment führt an Social Media, Verzeihung, Facebook wenig vorbei.
Und weil Facebook so fleißig Daten von seinen Nutzern bekommt, badet Mark Zuckerberg wie Smaug im eigentlichen Asset seines Unternehmens, dem Datenschatz. Mit dem lassen sich noch ganz andere Geschäftsmodelle realisieren. Es muss ja nicht immer nur Werbung sein. Vielleicht zur Abwechslung Marktforschung. Stichwort: Big Data. Oder haben Sie noch Ideen für Facebook Geschäftsmodelle? Oder haben Sie Zukunftsutopien für Facebook? Dann seien Sie nicht schüchtern und geben Sie uns einen Kommentar. So, meine Blogzeit ist alle – ich muss schnell meine Timeline checken
p.s.: Die Entwicklung der Jahreswerte für die Werbeumsätze haben wir hier nochmal in einer Grafik zusammengefasst:
Dr. Martin Reti
Martin ist als Senior Consultant zuständig für eine breite Palette von divia-Themen, seien es klassische Marketinginstrumenteoder digitale Medien. In seiner Rolle berät er Unternehmen bei der Einführung von Social Media, bereitet im Content MarketingInhalte werthaltig auf und dient als Sparringspartner und Promotor von neuen Marketing-Ideen.
Martin hat langjährige Erfahrung im strategischen Marketing. Einerseits konzipiert er Marketingkampagnen, andererseits fühlt er sich auch als Umsetzer sehr wohl. Neben Auftragsarbeiten hat er auch eine große Zahl von Fachveröffentlichungen über Themen der digitalen Welt publiziert. Er ist ein gewinnender Referent zu Themen wie digitaler Transformation, Social Mediaund Cloud Computing. In seiner Rolle als “Übersetzer” und “Erklärer” vermittelt er komplexe (technische) Inhalte einfach und verständlich. Dabei kommt ihm sein analytischer Blick als Naturwissenschaftler zugute.
Als digitaler Immigrant versöhnt er die Welt des klassischen Marketing und das digitale Universum. Er hat langjährige Erfahrung in der ICT-Branche und kennt die aktuellen Themen, die Unternehmen – heute, häufig aber erst morgen – umtreiben: Big Data,Cloud Computing, Mobile, Collaboration & Co. In der Vergangenheit hat er aber auch Querschnittsthemen wie Prozesse und Personal unterstützt und sogar zwei Jahre als Social Media Manager in der Personalwirtschaft gearbeitet.
Martin ist im Netz bei Facebook,Twitter, Linkedin, Xing, Google+ und vielen weiteren Plattformen und Netzwerken zu finden. Ebenso schreibt er in unserem divia-Blog über seine Schwerpunktthemen. Beim Bitkom engagiert er sich im Arbeitskreis Cloud Computing & Outsourcing.
In der Freizeit engagiert sich Martin als Familienvater dreier Kinder und als Kirchengemeinderat u.a. in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Martin ist immer bereit für ein gepflegtes Karten-, Würfel- oder Brettspiel. Als weiteres Hobby veröffentlicht er Rätsel auf seinem Blog. Aber auch im Freien ist der passionierte Freizeitläufer anzutreffen.
Kontakt:
E-Mail: martin.reti@divia.de
Tel: 0172 / 8400880