Es soll ja Menschen geben, die sich im Land der 1001 Tools wohl fühlen. Die meisten, die ich kenne, halten es aber mit der Erkenntnis: weniger ist mehr. Und zwar weniger Tools. Dazu gehört auch, dass man Social Media Monitoring- und Engagement-Funktionen mit dem selben Tool nutzen kann. Also nicht nur unbeteiligter Zuschauer am Social-Media-Spiel zu sein, sondern ein aktiver Mitspieler. Allerdings ist nicht jedes Tool selbsterklärend, so dass selbst gestandene Social-Media-Profis bisweilen überfordert sind.
Im ersten Beitrag unserer Serie haben wir Tools vorgestellt, die mehr als Social Media Monitoring können. Sie bringen weitere Features aus angrenzenden Bereichen mit, wie Engagement, Analytics, Content-Automatisierung, Webseiten-Monitoring und klassische Medienanalyse. Solche “Allrounder-Tools” eignen sich sehr gut sowohl für die klassische Medienbeobachtung als auch für das Social Media Monitoring jedoch ist die Funktionalität auf andere Bereiche insbesonders beim Engagement, Content-Automatisierung und Webseiten-Monitoring eingeschränkt.
Heute stellen wir Top-Tools vor, die Social Media Monitoring und Engagement sehr gut integrieren, wobei ebenfalls – analog zur Kategorie “Media Monitoring” – Aufgaben aus den Bereichen Analytics, Content-Automatisierung und Webseiten-Monitoring zum Teil abgedeckt werden. Und die Tools dieses Artikels werden nicht nur den Anforderungen von Agenturen, Großunternehmen oder international agierenden Konzerne gerecht. Sie eignen sich vielmehr insbesondere für den alltäglichen Kundendialog kleiner und mittelständischer Unternehmen. Also ab zu den einzelnen Ergebnissen der Evaluation:Buzzrank, Hootsuite, Meltwater Buzz, web2Monitor und WebZunder im Spiegel unserer 12 Evaluationskriterien.
Die Suchmaschinen von BuzzRank erfassen in Echzeit Facebook, Twitter, You Tube, Google+, Blogs und Diskussionsforen. Im zweiten Quartal dieses Jahres sollen auch Instagram-Statistiken erfasst werden können. Das 14-Mann-Unternehmen schafft es, unter die beiden Hauptmodule “Profile” und “Channels” zentrale KPIs und Auswertungen zu packen: zu den KPIs zählen z. B. das Fan/Follower-Wachstum (inkl. Klout), Interaktions- & Engagement-Raten, Share of Buzz, Share of Reach, zu den aussagekräftigen Auswertungen Topic Clouds, Kontaktpotenziale, Sentiment-Analyse und Themen-Analyse. BuzzRank eignet sich somit für eine exakte Messung von Marketing-Maßnahmen und für die gezielte Beobachtung der Wettbewerber-Aktivitäten. Das zusätzliche Modul “Connector” ermöglicht die aktive Nutzung der eigenen Twitter-Accounts, Facebook- und Google-Plus-Pages sowie die Bildung von Arbeitsgruppen und das Community-Management. Die Tatsache, dass alle Server von BuzzRank auf deutschen Boden stehen, ist eine Stärke hinsichtlich des Datenschutzes.
Dieses Tool ist ursprünglich ein Engagement-Tool. Aber die Macher bauen die Monitoring- und Analytics- Funktionen konsequent weiter aus. Erst vor Kurzem war zu vernehmen, dass Hootsuite mit Brandwatch und Talkwalker kooperiert. Eine kleine Bestätigung unserer Eingangsthese, dass Medien- und Social-Media-Menschen sich multifunktionale Tools brauchen/wünschen. Seit Oktober 2013 ist es möglich, Brandwatch-Filter wie Sentiment, Seitentyp, Tags und Workflow-Features in HootSuite zu nutzen. Außerdem können z. B. RSS-Feeds oder kostenlose Alerts von Talkwalker als Stream hinzugefügt werden. Im Bereich Analytics liefert das Tool solide Daten zur Facebook-Page-Analyse, Twitter-Analytics (inkl. Klout), URL-Klicks-Analyse und Google Analytics. Insgesamt lassen sich bis zu 83 Apps, z. B. Linkedin, Youtube und Instagram über das HootSuite-Interface als Stream darstellen und bedienen (z.B. Kommentieren und Like-Funktion bei Linkedin), wenn auch nicht in vollem Umfang.
Auf dem ersten Blick wirkt das Tool unspektakulär. Aber das schwedische Unternehmen wächst seit 2001 im Monitoring-Geschäft. Ein Grund dafür liegt in der einfachen Bedienung und der guten Quellenabdeckung sowie Tonalitätsermittlung. “Listen”, “Engage” und “Connect” heißen die drei Hauptmodule, worunter unzählige Features eingebaut sind. Die Bedienung erschließt sich quasi von alleine. Das Tool ermöglicht die direkte Kommunikation mit Facebook-, Twitter-, Youtube-Usern, aber auch mit privaten Kontakten und Bloggern in der selbst aufgebauten “Community”. Die zusätzlichen Report-Features heben das Tool in die Oberliga. Meltwater Buzz verfügt außerdem über einen Post-Planer, Facebook-Tab-Builder und einem URL-Shorter mit Tracking-Funktion. Den Influencer-Score liefert Jitterater.
Dieses Tool aus dem Hause Infospeed in Köln hat ähnlich wie der Wettbewerber aus Schweden eine lange Tradition. Seit 2005 bietet Infospeed Social Media Monitoring mit eigener Technologie. web2monitor war ursprünglich ein Projekt der Fachhochschule Köln unter Leitung von Matthias Fank und William Sen. Dieses ist keine Kopfgeburt geblieben, sondern hat den Sprung ins Business geschafft. Neben der standardmäßigen Abdeckung von Social-Media-Kanälen ist es möglich, beliebige Quellen ins Tool einzuspeisen und nach Thematik und Tonalität mit verschiedenen Methoden zu analysieren – individuell nach Kundenwunsch. Das Gleiche gilt für die Bereiche Analytics und Engagement. Das Tool verfügt über Analysemodule und ein Kennzahlensystem für z. B. Facebook, Twitter, Google+, Blogs und Foren. Die Implementierungs- und Integrationsmöglichkeiten von eigenen Analysemetriken und -systemen, die das Programmierer-Team von Infospeed anbietet, versprechen jeden Kundenwunsch zu erfüllen. So wurden beispielsweise Monitoringfunktionalitäten für den App-Download im Google Play Store oder für Amazon-Rezensionen implementiert.
Das Tool erfasst die Konversationen, Posts und Check-ins auf Facebook, Twitter, WordPress, Xing und FourSquare. Der Anwender kann zur aktiven Kommunikation Twitteraccounts, Xingprofile, den eigenen Blog oder Facebook nutzen. Außerdem verbindet das Tool über API die Daten aus Piwik (Webseiten-Monitoring). Eine sehr gute Kombination, die vor allem kleinen Unternehmen und Selbständigen hinsichtlich lokalem Marketing, Überwachung der Internet-Auftritte und Kostenkontrolle eine All-in-One-Lösung bietet. Für webZunder sprechen der sehr günstige Preis und die Bedienerfreundlichkeit. Das verheißt einen unkomplizierten Weg zur Kommunikation mit Interessenten und Kunden. Die Entwickler setzen auf ein flexibles Framework, das je nach Kundenbedürfnis individuell angepasst werden kann. webZunder speichert die Daten der Suche nicht, um den deutschen Datenschutzbelangen zu entsprechen.
den Tool-Anbietern, insbesondere Torsten Franz, Sebastian Kleemann (Infospeed), Jiri Siklar (Meltwater Buzz), Dirk Spannau, Christoph Kloß (webZunder) und Rene Sommer (BuzzRank) für Ihre Kooperation. Sie haben uns umfangreiche Tests und Blicke hinter die Kulissen ermöglicht.
Info:
divia nutzt zur Ergänzung seiner Marktanalysen regelmäßig Social Media Monitoring Tools. Einige Ergebnisse finden Sie in unseren Social Media Rankings für ICT, Autohandel, Stadtwerke, Anwaltskanzleien oder auch Sport. Wir erstellen Monitorings – auf Projektbasis oder als dauerhaften Service. Wir beraten Unternehmen, die Social Media und/oder Media Monitoring einführen wollen, damit sie mit den richtigen Tools den größtmöglichen Nutzen aus dem Monitoring ziehen.