Es lässt sich definitiv sagen: Die Social Media Night hat sich als ein Treff für Social Media Interessierte rund um Stuttgart etabliert. Mittlerweile 30 Veranstaltungen - das ist schon eine ganz ordentliche Hausnummer. Ein Ende ist noch lange nicht abzusehen. Und immer noch zieht das Format neue Gesichter an. Das belegte eine kurze Umfrage gleich zu Beginn des Abends, bei der ein gutes Drittel der Arme in die Höhe ging. Zwischen klappernden Flaschen, Leistungstwitterern, Verkehrschaos, Rothäusle, funktionstüchtigem WLAN und laufenden Videokameras gab es als Zugabe noch zwei Vorträge.
Den ersten bestritt Oliver Gassner, der eine Lanze für Google brach. Eine dicke Lanze. Einige Kernaussagen: Facebook erfindet nach, was Google schon längst hat. Google und Facebook sind wesensmäßig unterschiedlich, Google ist das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk.
Vollkommene Zustimmung zur Aussage "Google und Facebook sind unterschiedliche Wesenheiten" - Facebook ist das Original des "Social Network". Von der ursprünglichen Warte der Verknüpfung und des Teilens aus entwickelt sich Facebook, indem es weitere Zusatzfunktionen einführt. Google ist hingegen Googles Geistes Kind, ein Baustein im Google-Webimperium, das eigentlich mehr eine Business Suite ist als eine "Katzen sind faszinierend"-, "schau mein neues Profilbild"- und "ich bin am Bahnhof"-Informations-Tauschbörse.
Google hat erkannt, dass soziale Signale (also das, was meine Bekannten mögen) wichtigen Empfehlungscharakter für den Nutzer haben. Nun ist aber andererseits bekannt, dass es keine zwei Alphatiere in einem Revier geben kann. Sprich: Facebook und Google kämpfen natürlich um Reichweite, Aufmerksamkeit und ... Werbegelder. Und Facebook lässt Google nicht reinschauen - soviel zur schönen neuen, kooperativen Welt ;)
Das macht Google aber nichts: Der Gigant aus Mountain View ist durch seine Kompetenz, seinen einzigartigen Status im Web (und seine prall gefüllten Kassen) in der Lage, sich selber Casino Tropez bietet Ihnen viele Jackpot-Spiele, darunter Slot Machines Jackpots, die Sie spielen, um fabelhafte Preise und Jackpots gewinnen konnte. soziale Signale zu besorgen. Quasi als Sahnehäubchen auf der klassischen Suche und zur Abrundung der Nutzerprofile.
Also ein eigenes Netzwerk. 400 Millionen aktive Nutzer (oder welche dreistellige Millionenzahl Ihnen besser gefällt) in gut zwei Jahren auf die Beine zu stellen, ist natürlich eine Größenordnung, die sich sehen lassen kann. Dass Google damit das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk ist, naja, das kann man diskutieren.
Die Reaktionen auf der Twitterwall spiegelten nicht ganz die Begeisterung wider, die Gassner Google entgegen brachte: Der beliebteste Tweet des Abends: "G ist wie ein Fitnessstudio. Man müsste mal wieder hingehen ..." Vielleicht wagt der eine oder andere tatsächlich einen neuen Beziehungsanlauf. Für die Mitarbeiter von Google sieht das anders aus: Für die soll Google nun zum internen sozialen Netzwerk ausgebaut werden. Was uns direkt zum zweiten Thema des Abends bringt.
Über ein Riesenprojekt berichtete Marc Musse aus dem Hause Bosch. Der Elektrokonzern hat sich eine neue Kultur verordnet. Er will eine "highly connected company" werden. Alles, was man in Fachbüchern zum Thema Enterprise 2.0 lesen kann - Musse hat es am eigenen Leib erfahren: Wie sich Führungsstrukturen durch neue Zusammenarbeitsmodelle verändern und dass eben die Einführung eines Tools wie IBM Connections noch kein Garant für eine neue Kultur ist.
Die Größe und auch die Professionalität, mit der Bosch das Projekt angeht, machte Eindruck: Von ca. 300.000 Mitarbeitern haben 230.000 einen Bosch Connect Account, 83.000 nutzen ihn tatsächlich regelmäßig. Das macht immerhin eine Quote von über 25% aktiven Nutzern, die sich auf das Abenteuer einer Enterprise 2.0 einlassen. Change Management, also die Begleitung dieser Veränderungen, spielt dabei eine wichtige Rolle: Bosch entwickelte dafür u.a. das Berufsbild des Community Managers, der als inoffizielle Führungskraft die neuen Strukturen inhaltlich am Laufen hält.
Interessant ist das Projekt aber auch vor dem Hintergrund aktueller Ausspäh-Enthüllungen. Vor allem die Frage, wie Bosch, das ja als Hightechkonzern durchaus von seinen Innovationen lebt und mit seinem internationalen sozialen Netzwerk die "Cocreation" fördern will, sich vor Industriespionage schützt. Eine Zusammenfassung der Social Media Night in Form von Tweetzitaten aus den Vorträgen findet sich wie immer als Storifyversion in der Stuttgarter Zeitung.