Kleine und mittelgroße deutsche Unternehmen (KMU) tendieren immer stärker dazu ihre Geschäftstätigkeit auf ausländische Märkte auszuweiten. Dies wird auch bei einem Blick auf den chinesischen Markt deutlich: der Großteil von Neugründungen durch deutsche Unternehmen erfolgt dort mittlerweile durch KMU. Insbesondere der mit durchschnittlich 160 Mitarbeitern pro Unternehmen stark mittelständisch geprägte Maschinenbau hat das enorme Potential des chinesischen Marktes erkannt und China zum weltweit wichtigsten Handelspartner für Maschinenbau-Erzeugnisse auserkoren. So ging im Jahr 2011 mit 11,6 Prozent aller exportierten Maschinen der größte Teil der deutschen Maschinenexporte nach China.
Mit der Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf den chinesischen Markt betreten die Unternehmen der Branche jedoch ein hochriskantes und komplexes Umfeld. Mit dem Thema Nachhaltigkeit assoziierte ökologische und soziale Risiken aber auch immense Komplikationen im Bereich Compliance sind in China an der Tagesordnung. Die Gefahr mit illegalen oder illegitimen Aktivitäten in Kontakt zu kommen und damit die Reputation des Unternehmens zu gefährden ist sehr hoch.
Mit der beschriebenen Informationslücke habe ich mich in meiner Masterarbeit bei divia befasst. Ich habe die Relevanz und das Ausmaß der Nachhaltigkeitsrisiken (ökonomische, ökologische, soziale und Compliance Risiken) in China mit besonderem Fokus auf die mittelständische deutsche Maschinenbau-Branche bewertet. Die in der Masterarbeit entwickelte Analyse und Bewertung hat gezeigt, dass sämtliche untersuchte Nachhaltigkeitsrisiken ein existenzgefährdendes Ausmaß annehmen können. Die Bewertung lässt damit ein negativeres Bild der Risikosituation in China erkennen als die für die Arbeit befragten Maschinenbau-Unternehmen.
Genauere Informationen zu der Bewertung, der Umfrage und zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsrisiken in China werden in meinen nächsten Blogartikeln veröffentlicht.(Teil 2) (Teil 3)
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