Big Data alleine liefert Unternehmen allerdings noch keinen Mehrwert. Durch die zusätzliche Anwendung von Algorithmen und anderen Datenauswertungstechniken (Analytics) hingegen ist es möglich, in großen Datenmengen unterschiedlichster Art versteckte, interessante und nutzbringende Zusammenhänge aufzudecken. Ein wesentliches Interesse eines Unternehmens liegt darin herauszufinden, was Kunden tatsächlich möchten und wie es diesen Bedürfnissen nachkommt oder diese sogar übertreffen kann. Denn wer schneller als die Konkurrenz (re)agiert, erzielt bessere Geschäftsergebnisse. Dank Big Data-Analysen können die Unternehmen ihre Daten schneller in Wissen umwandeln. Vor allem können geschäftsrelevante Entscheidungen deutlich schneller getroffen werden.
Gemäß einer Studie von Forrester Research, stellt für 45% der Forrester-Kunden das Marketing das wichtigste Anwendungsfeld bei Big Data-Projekten dar. Ebenfalls hat Gartner vor Kurzem vorausgesagt, dass das IT-Budget der CMO (Marketingleiter) im Jahr 2017 größer als das der CIO (IT-Leiter) sein wird. Tatsächlich wird Marketing immer mehr technologiebasiert. Big Data bietet Marketingfachleuten viele Chancen. Prognosen über Märkte und Kunden werden präziser, Unternehmen haben nun die Möglichkeit ihre Kundenansprache zu präzisieren, so sind Kontakt- und Antwortraten höher und Umsätze können wachsen.
Reinhard Clemens, Geschäftsführer T-Systems International, sagte im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“, dass Unternehmen sich mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Beispielsweise wird es eine lebenslange Kundenloyalität in Zukunft nicht mehr geben. Der Wettbewerbsvorteil wird vom Wissen über die Kunden und über das Verständnis ihrer Nutzungsgewohnheiten definiert. Ein strategischer Einsatz von Big Data im Marketing kann den Unternehmen nicht nur helfen Kunden sehr gezielt anzusprechen, sondern auch Budgets und Ressourcen erfolgreicher einzusetzen.
Der Einsatz von Big Data im Bereich Marketing kann der Unternehmensführung helfen, detailliertere und wertvollere Informationen zu erhalten, welche zur Entscheidungsfindung in Bezug auf die Unternehmensstrategie, Produkte und die Kommunikation herangezogen werden können.
Dennoch bleibt zu berücksichtigen: Maschinen und Computer sind letztendlich keine Menschen. Sie kennen keine gebrochenen Herzen oder das Gefühl einen Wettbewerb zu gewinnen. Denken wir an große Marketeers wie Coca-Cola oder Apple: Sie sind so erfolgreich, weil sie nicht nur effizient sind, sondern auch, weil sie menschliche Bedürfnisse auf eine neue Art und Weise wecken bzw. erfüllen können.
Big Data birgt unzählbare Möglichkeiten für das Marketing. Ob jedoch die Marketingkampagnen der Zukunft allein auf Algorithmen basieren, wird man sehen.
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