divia Gmbh 22. März 2012

Jobs auf dem Silber-”Tablet”


Zukunftsszenario Mobile Recruiting

Neben den bereits vorgestellten Trends Social Media Recruiting und Recruitainment stelle ich den nächsten Trend als unabdingbare Konsequenz vor: Mobile Recruiting.

Denn Smartphone- und Tablet-Nutzern stehen heute ganz neue Möglichkeiten bei der Jobsuche zur Verfügung. Über Apps können sie mobil auf Stellenangebote zugreifen und sich über potenzielle Arbeitgeber informieren, das Ganze soll gleichzeitig informieren und auch Spaß machen. Die Unternehmen erscheinen auf diesem Weg als innovativer und kreativer Arbeitgeber und steigern die eigene Attraktivität insbesondere bei jüngeren und technologie-interessierten Fachkräften. Vakanzen werden schneller kommuniziert und im Idealfall kann die Zeit für die Stellenbesetzung dadurch verkürzt werden.

Dabei gibt es prinzipiell zwei Strategien für Unternehmen: entweder bieten sie eine eigene Recruiting-App an, oder sie inserieren bei einer der Jobbörsen die bereits als App verfügbar sind.

Strategie 1: Die Unternehmens-App

Als Best Practice Beispiel kann hier die Jobs&More App der Deutschen Telekom genannt werden. Zwar leider nur als iPhone und Windows7 App, bietet die Telekom die Möglichkeit, Stellenangebote abzurufen und sich mittels Xing-Profil direkt zu bewerben. Außerdem kann man auf “Tippvisite” im Konzern vorbeischauen und sich über den Arbeitsalltag, Projekte und Mitarbeiter informieren.
Bevor Sie sich jetzt für Ihr Unternehmen allerdings eine eigene Karriere-App programmieren lassen, empfiehlt erstmal die herkömmlichen Karriere-Seiten auf der Unternehmens-Homepage zu optimieren. Denn nur wenige Bewerber nutzen separate Apps zur Jobsuche und häufig sind Websites noch nicht für die Anzeige auf mobilen Geräten eingerichtet.

Strategie 2: Jobbörsen-Apps

Jobstairs, Monster, StepStone, Jobware, JobScout24 - die größten Jobbörsen auf dem deutschen Markt haben bereits eine eigene App. Auch branchenspezifische Angebote gibt es mittlerweile, wie die ComputerWoche Job-App. Die online platzierten Stellenanzeigen werden hier automatisch auch mobil angezeigt. Doch kaum ein Bewerber wird sich mehrere solcher Applikationen herunterladen. Deutlich nützlicher scheinen da Apps von Jobsuchmaschinen wie Careerjet, die viele tausend Websites nach Stellenangeboten auswerten. Allerdings sind diese nicht immer aktuell und manche Treffer schon veraltet. Die niederländische Jobbörse TempoTeam nutzt sogar schon die Möglichkeit der Augmented Reality und meldet Jobs bei Layar. Diese App zeigt über die Verknüpfung von Kamera und GPS Koordinaten Zusatzinformationen zum momentanen Aufenthaltsort des Nutzers an.

Aber mal ehrlich: wer läuft mit dem Smartphone durch die Straße und guckt, in welchem Gebäude gerade ein Job frei ist?

Es gibt noch Raum für Verbesserungen

Viel relevanter scheinen mir da die Verknüpfungen mit anderen Smartphone-Funktionen für das Mobile Recruiting.

QR-Codes auf Stellenanzeigen ermöglichen durch einfaches Einscannen mit der Kamera, zusätzliche Informationen zum Angebot auf einer Internetseite schnell zugänglich zu machen und gestalten die Jobsuche für den Bewerber interessanter.

Weitere Services, wie das unmittelbare Bewerben auf Stellenanzeigen per Smartphone über eine Verknüpfung mit dem eigenen Xing- oder LinkedIn-Profil, sollten in Zukunft stärker angeboten werden. Im Anschluss wäre eine App-Funktion hilfreich, mittels derer man den Stand der Bewerbung überprüfen kann und die einen direkt über Änderungen auf dem Laufenden hält.

Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung des Smartphones als Kommunikationsinstrument im Bewerbungsprozess. Unternehmen sollten bei einer Karriere-App oder auf den mobilen Internetseiten beispielsweise einen integrierten Chat anbieten oder Bewerbungsgespräche per Video-Telefonie führen. Diese Funktionen können Kosteneinsparungen bringen und die Reaktionszeiten erheblich erhöhen.

Was haltet ihr von diesen Ideen? Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht, oder bevorzugt ihr die konservativen Methoden der Jobsuche und Bewerbung?


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Beiträge von Gastautoren oder ehemaligen divia Mitarbeitern