Die besonders aufwendig und ressourcenintensiv produzierten Akkus zum Beispiel müssen nach Angaben der Hersteller wahrscheinlich nach etwa 150.000 km getauscht werden. Klar, dann tauscht man ja ohnehin das Auto? Manche Akkus sind aber auch schon nach drei Jahren, unabhängig von den Kilometern, in ihrer Kapazität um die Hälfte reduziert. Denn die Akku-Laufzeit hängt eher von der Anzahl der Ladezyklen und der Art der Aufladung ab.
Zunächst muss also erst einmal geklärt werden, was so eine typische Lebensdauer eines Akkus überhaupt ist. GM geht zum Beispiel davon aus, dass angeblich ausgediente Akkus, wenn sie aus den Autos ausgebaut werden, erst rund ein Viertel ihrer Lebensdauer erreicht haben. Als Zwischenspeicher wären diese Akkus noch 15 Jahre einsetzbar. Bosch hingegen gibt an, dass die Batterie nach zehn Jahren Lebensdauer noch 80 Prozent ihrer Kapazität habe.
Nicht nur Bosch, auch GM und Nissan suchen bereits nach Möglichkeiten, ausgediente Akkus von Elektroautos weiterzuverwenden. Möglicherweise können sie als Zwischenspeicher für Wind- oder Solarkraft dienen und damit Stromausfälle abfedern. Oder sie werden in neue solarbetriebene Ladestationen eingebaut, um auch hier die Energie zwischen zu speichern und ein Laden bspw. auch nachts zu ermöglichen. Doch danach muss auch das Thema Recycling angegangen werden. Aber in wie weit lassen sich die in den Akkus enthaltenen Rohstoffe überhaupt zurückgewinnen und wiederverwerten? Bosch prüft außerdem, ob eine Wiederinstandsetzung in Form einer Aufbereitung defekter oder verschlissener Teile sinnvoll wäre. Tesla recycelt die Akkus übrigens schon und gewinnt so wertvolle Materialien zurück.
Die Frage des Recycling wird stellenweise schon bei der Entwicklung neuer Akkus berücksichtigt. Das Fraunhofer Institut untersucht seit einiger Zeit den effektiven Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien in Elektro-Autos, und die Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe und das Recycling sind dabei wichtige Kriterien.
Eine weitere Problematik sind natürlich die Eigentumsrechte, was aber wieder ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Der Autohersteller oder etwaige Kooperationspartner wie Stromversorger können die gebrauchten Akkus zurückkaufen und je nach “Abnutzung”
werden die Akkus vielleicht in Zukunft gar nicht mit dem Fahrzeug verkauft, sondern verleast, würde das den Kaufpreis von Elektroautos erheblich mindern. Dann könnten sie vom Preis her sogar mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren mithalten. Leasing-Modelle könnten dann kilometer- oder laufzeitbasiert gestaltet werden.
Aber Akku-Leasing gibt es ja eigentlich auch schon - das ist Bestandteil des Geschäftsmodells des US-Unternehmens Better Place.